Das Bergwerk VIII

Aber...

Dein Lachen hallt mir in den Ohren nach, auch dann noch, als du schon wieder todernst bist. Dein Atem streift meinen Nacken als du flüsterst: „Gib mir das Seil!“ Ich schüttel leicht den Kopf. Du greifst nach dem Seil und straffst es, während du mich ermahnst: „Ich wiederhole mich nur ungern, meine Kleine. Also noch einmal: Gib mir das Seil!“

Zögerlich lockere ich meine Zähne, sichergehend, dass du das Seil auch wirklich fest hältst. Doch kaum habe ich es freigegeben, nehme ich wahr, wie auch du es loslässt. Wie in Zeitlupe meine ich, den Stein auf dem Boden aufprallen zu hören und die Klammern eine nach der anderen von meinem Körper abspringen zu spüren. Ein markerschütternder Schrei löst sich aus meinem Inneren, halt von den Wänden wider und erfüllt den ganzen Raum.

Gleichzeitig hast du dich über mich gebeugt und bearbeitest einen meiner Nippel. Immer wieder spüre ich deine Zähne und deine Zunge an ihm, während du deine rechte Hand in meinem Schritt abgelegt hast und deinen Daumen über meine Klit streichen lässt. Die ganze Situation treibt mich an den Rand des Wahnsinns, was durch mein Keuchen und Stöhnen nicht zu überhören ist.

Nach einer gefühlten Ewigkeit löst du dich von mir und gehst erneut zum Tisch hinüber. Ich nutze den Moment, um wieder zu Atem und vor allem zu klarem Verstand zu kommen, als du dich auch schon wieder näherst. Mein Körper fühlt sich an, als hättest du wahllos auf ihn eingestochen. Jede noch so kleine Stelle scheint zu schmerzen, zu brennen oder sich einfach nur aus Solidarität zur restlichen Haut gepeinigt zu fühlen. Selbst meine Nippel scheinen auf das Doppelte ihrer normalen Größe angeschwollen zu sein. Ich möchte mir in diesem Moment nicht einmal vorstellen, welchen Anblick ich wirklich biete.

Deine Schritte beginnen, wie schon so oft an diesem Morgen, ihre Kreise um mich zu ziehen. Ich stöhne. Was hast du nun vor? Ich erhalte die Antwort sofort. Du tippst mich immer wieder mit einem dünnen, harten Gegenstand an. „Oh Gott, bitte, nein!“ entweicht es mir. Dein „Doch!“ klingt streng, ernst, entschlossen. Ich weiß, dass du einen Rohrstock in den Händen hältst und was du mit ihm anzustellen im Stande bist. „Irgendwie muss das Wachs ja wieder runter, oder?“, erkundigst du dich fast verständnisvoll. Ich spüre, wie sich in mir Verzweiflung breitmacht. Du bist wirklich fest entschlossen!

„Ja schon, aber…“, versuche ich dich zu beschwichtigen. Doch ich komme nicht dazu, den Satz zu beenden. Du unterbrichst mich mit einem harten Schlag quer über meine Arschbacken. Ich quieke erschrocken und spüre, wie ein dicker Striemen auf meinem Hintern anschwillt. „Aber was?“ Deine Stimme klingt verärgert. Ich wimmere: „Nichts…!“ Erneut holst du aus und ziehst den Rohrstock ein weiteres Mal über meine Backen, was mir die Tränen in die Augen treibt. „Hatte ich da nicht gerade ein >>Aber<< vernommen? Also, was aber?“, fragst du gefährlich leise. Ich schweige und beiße mir stattdessen auf die Lippen. Was soll ich dir antworten, ohne dich noch weiter zu provozieren? Der nächste Schlag reißt mich aus meinen Gedanken und lässt mich gequält aufstöhnen.

„Muss es unbedingt der Rohrstock sein?!“, flüstere ich. Kaum sind meine Worte verklungen, schreie ich unter einem weiteren Schlag auf. „Du hast die korrekte Anrede vergessen!“, stellst du trocken fest. Ich sehe ein, dass ich keine Chance habe, dich umzustimmen und gebe es auf, mit dir zu diskutieren. Glücklicherweise scheinst du jedoch gnädig zu sein und wechselst von dem Rohrstock zu einem flacheren Schlaginstrument, als du beginnst, das Wachs zu entfernen.

Ohne ein weiteres Wort schlägst du wieder und wieder auf und zwischen meine Schenkel. Das Wachs muss sich längst in Luft aufgelöst haben, als du endlich von mir ablässt. Schweren Schrittes stapfst du anschließend zum Tisch hinüber. Zweimal kracht es scheppernd, als du offensichtlich etwas hinauf schmeißt. Dann bleibst es ruhig. Noch immer sagst du kein Wort. Beobachtest du mich? Habe ich dich verärgert? Bist du mir böse?

Die Sekunden verstreichen, werden zu Minuten und du rührst dich einfach nicht. Du kannst doch nicht wirklich durch einen einzigen Moment des halbherzigen Aufbegehrens derart sauer sein? Oder doch? Ich werde unruhig. Unsicherheit macht sich in mir breit. Was ist, wenn ich dich enttäuscht habe? Wolltest du einfach nur, dass ich die Situation für dich ertrage? Hattest du dir ein anderes Verhalten von mir erhofft und ich habe alles kaputt gemacht? Was wirst du nun tun? Wirst du fortfahren oder abbrechen? Wirst du mich fort schicken?

Plötzlich stehst du wieder neben mir, ohne dass ich dich kommen gehört habe. Ich zucke zusammen, als deine Hand nach meinem Oberschenkel greift. Dein Griff schmerzt, so fest drückst du zu. Wie ein seine Beute beäugendes Raubtier streifst du um mich herum, langsam und bedächtig einen Schritt vor den anderen setzend. Ich schlucke. „Was soll ich jetzt mit dir machen?“, fragst du leise. Mir liegt ein dummer Spruch auf den Lippen, doch ich beherrsche mich und antworte ängstlich: „Bestrafe mich, mein Herr. Lass mich spüren, dass du keine Widerworte duldest und zeige mir, dass du es bist, der entscheidet!“

„Und wenn ich das nicht will?“ Bedeutungsschwanger schwebt diese Frage in der Luft. Bitte was? Wie, wenn du das nicht will? Was soll das heißen? War da eine Spur von Sarkasmus in deiner Stimme? Meintest du die Frage ironisch? Nein, deine Stimme war absolut ernst und ansonsten völlig ausdruckslos. Ich bin irritiert und weiß nicht, wie ich reagieren soll. Deine Schritte ziehen eine weitere kreisförmige Spur um mich herum, während ich fassungslos nach Worten ringe. Du stoppst und begibst dich in die Hocke. Ich habe noch immer keine Antwort gefunden, als du erneut fragst: „Was soll ich jetzt mit dir machen?“

(c) Traum der Nacht - April 2011

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