|
|
 |
SL - Island of Pain
Fröstelnd sitzt M auf dem schmucklosen Bett in der Ecke des kleinen Zimmers. An der gegenüberliegenden Wand steht ein wackliger Schreibtisch mit einem kleinen Hocker davor und neben dem Bett wurde ein alter Nachttopf abgestellt. Ansonsten ist der Raum leer. Einzig die teure Tapete zeugt von dem Prunk des restlichen Hauses, zu dem M jedoch bisher der Zutritt verwehrt blieb. Sie muss nicht aufstehen, um zu wissen, dass die Tür verschlossen ist, unter der beständig ein kalter Windhauch zu den beiden vergitterten Fenster hinüber zieht.
Das Haus ist ruhig. Nur von Zeit zu Zeit knarrt ein alter Balken unter der Last des großen Hauses, welches zu besichtigen M bisher noch keine Gelegenheit und erst Recht nicht die Erlaubnis hatte. Lediglich bei ihrer Ankunft wurde sie ein einziges Mal in eines der prachtvollen Zimmer geführt, wo ein streng dreinblickender Mann sie eingehend begutachtete. Sie hatte es nicht gewagt, zu fragen, was mit ihr passieren würde, und offensichtlich hatte man auch nicht erwartet, dass sie irgendetwas sagte. Nach einigen Minuten hatte besagter Mann wieder von ihr abgelassen und ihrem Bewacher mitgeteilt, dass man sie behalten würde und er sie bis auf Weiteres "auf ihr Zimmer" bringen solle.
Dies war nun einige Tage her und noch immer hatte man ihr keine weiteren Informationen mitgeteilt. Drei Mal am Tag brachte man ihr etwas zu Essen, leerte ihren Nachttopf und befahl ihr Abends, wann sie zu Schlafen hatte. Nur ein einziges Mal hatte sie es gewagt, einen der Männer, der ihr Essen brachte, anzusprechen. Sie hatte dafür eine schallende Ohrfeige erhalten und musste den Rest des Tages mit einem verschlossenen Knebel verbringen. Seitdem unterließ sie solche Versuche.
Mit einem leisen Seufzen zieht M ihre Beine noch näher an sich heran und umschließt sie mit ihren Armen. Ihrer Einschätzung nach müsste es bereits spät am Abend sein. Somit dürfte es nur noch eine Frage der Zeit sein, bis sich das nächste Mal die schweren Schritte auf dem Flur nähern und man ihr wortlos dabei zusieht, wie sie widerstandslos unter die alte Decke auf dem Bett kriecht und einen weiteren ereignislosen Tag durch den Übergang in einen unruhigen Schlaf beendet.
*** *** ***
Glasige, nur halb geöffnete Augen blicken dem Mann entgegen, der am nächsten Morgen Ms "Zimmer" betritt. Man hatte ihr beigebracht, Morgens in der Mitte des Zimmers kniend auf ihr Frühstück zu warten, doch heute war sie zu schwach gewesen, um das Bett zu verlassen. Kurz versucht sie die eng um sich geschlungene Decke abzustreifen und sich aufzurichten. Doch sie sinkt sofort zurück und bleibt am ganzen Körper zitternd liegen.
Der Mann erkennt die Situaton sofort. Unbeachtet landet der gefüllte Napf auf dem wackligen Schreibtisch und sein Fluch durchdringt die Stille des Raums, als er auf das Bett zueilt. "Scheiße, Scheiße, Scheiße...", entfährt es ihm immer wieder, während sich seine Hand auf Ms glühende Stirn legt. Nur halb bekommt sie mit, wie sich anschießend zwei Arme unter ihren Körper schieben, sie hochgehoben und aus dem Zimmer getragen wird.
"Bitte, ich wollte nicht... ", setzt sie flüsternd an, doch ein beruhigendes "Schhhh..." unterbricht sie und bringt sie zum Schweigen. Sie bemerkt nicht, wie man sie durch dass Haus und ins obere Stockwerk trägt. Nur kurz zögert der Mann am oberen Fuß der Treppe, verunsichert, wohin er sich wenden soll, bevor er M kurzentschlossen in das Schlafzimmer des Hausherrn bringt - das einzige, das mit einem Kamin ausgestattet ist, in welchem noch die Glut der Nacht rot leuchtet. Ebenso entgeht es M, wie sie auf dem herrschaftliche Bett abgelegt und mit dicken Daunendecken zugedeckt wird. Einzig die neue Wärme nimmt ihr Körper wahr und es ist zu beobachten, wie sie sich entspannt. Zufriedend lächelt der Mann auf M hinab, bevor er das Zimmer verlässt, um seinem Vorgesetzten Bericht zu erstatten, ohne darüber nachzudenken, dass M nun unbewacht ist.
Als der Hausherr nach seinem morgendlichen Bad erneut sein Schlafzimmer betritt, denkt er zunächst an eine Dreistigkeit Ms, die ihm erst vor wenigen Tagen noch voller Provokation frech ins Gesicht lächelte. Erst als er ihren Zustand bemerkt, wird ihm bewusst, dass sie sicherlich nicht aus eigenem Antrieb in seine Gemächer gekrabbelt ist. Dennoch ist er verstimmt, dass man ihm unaufgefordert eine Sklavin ins Bett gelegt hat. Kurz hält er inne und betrachtet die schlafende M. Ein Lächeln umspielt seine Lippen, während er sich vorstellt, wie M ihm eines Tages aus der Hand fressen wird - im wahrsten Sinne des Wortes. Ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen, wendet er sich schließlich von ihr ab, betritt das angeschlossene Ankleidezimmer und beginnt sich anzukleiden.
M wird durch seine Geräusche geweckt und lässt ihre Blicke irritiert durch das Zimmer wandern, dessen Prunk nicht zu übersehen ist. Intuitiv ahnt sie, um wessen Schlafgemach es sich handeln muss und wer sich gerade im Nebenraum befindet. Ohne groß nachzudenken, rutscht sie leise aus Bett, in welchem sie sich plötzlich überhaupt nicht mehr wohl fühlt. Es kommt ihr falsch vor, es sich in diesem bequem zu machen und sie befürchtet erneut bestraft zu werden, weil sie bereits in ihm geschlafen hat.
Angsterfüllt möchte sie das Weite suchen, doch sie ist so geschwächt, dass sie bereits nach wenigen Schritten zu Boden sinkt. Schwer hustend, krabbelt sie zu dem großen Sessel neben dem Kamin, rollt sich in diesem zusammen und beginnt nicht nur kältebedingt zu zittern, als sie hört, wie schwere Schritte aus dem Nebenraum in das Zimmer eilen...
(c) Traum der Nacht, Februar 2011
|
|
 |
|
|
|
Geschützter Bereich eingeführt,
Galerie nun nur noch
mit Login sichtbar
Login über letzten Menüpkt
"coming soon" |
|
|
 |
|
|
|
|