SL - Gute - Nacht - Geschichte

Schlaflos tappst M durch die dunklen, verlassen daliegenden Flure der Burg. Ungehört verhallen ihre Schritte in der Dunkelheit. Sie bleibt einen kurzen Moment auf der letzten Stufe der Treppe stehen, als sie das Dach der Burg betritt. Dann wendet sie nach rechts und kämpft sich durch die Pflanzen, um sich auf der dahinter verborgenen Kuscheloase niederzulassen. Sie drückt eins der Kissen an ihre Brust und lässt mir einem Lächeln auf den Lippen den Blick gen Himmel wandern. Die Nacht ist wolkenlos und so ist die Sicht frei auf das Meer aus abertausenden von Sternen.

Sie seufzt tief und rollt sich noch ein wenig mehr zusammen. Das letzte Mal, als sie hier oben war, lag sie in den Armen ihres Herrn und hatte seine Streicheleinheiten genossen. Fast meint sie noch immer seine Fingerspitzen auf ihrer Haut zu spüren, wenn sie die Augen schließt. Geradezu zärtlich streicht der Sommernachtswind über ihren Körper und perfektioniert diese Illusion. Sie erschauert leicht, als ihr eine Gänsehaut die Wirbelsäule hinunter läuft und schmiegt ihre Wange an das Kissen, so wie sie einst ihr Gesicht auf die Brust ihres Herrn gebettet hatte. Wieder wandern ihre Gedanken hinter ihm her, so wie bereits schon mehrere Male an diesem Tag. Ob er vielleicht auch gerade den Sternenhimmel betrachtet und an sie denkt?

"Schlaf gut und träum was süßes", flüstert sie leise in die Nacht, bevor sie sich ihren Träumen hingibt und sich von den Geräuschen der Nacht in den Schlaf wiegen lässt.

(c) Traum der Nacht, August 2008